LENZ.LEBEN

Mit seiner Erzählung Lenz wollte Georg Büchner dem Vorurteil der pathologischen Ver-rückt-heit des Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz entgegenwirken. LENZ.LEBEN präsentiert den poetischen Text in einem Wechselspiel zwischen Wort-, Bild- und Klangraum. Live Zeichnung und Musik werden zum Seismograph für den schiffbrüchigen Europäer Lenz. Gleichzeitigkeit und Nebeneinander vieler verschiedener Haltungen und Ansätze schafft neuen Raum, Erkenntnisse, Bereicherung, Aufhebung einer von Dualität geprägten Sichtweise. Das Format LAUT.MALEN ermöglicht eine sinnliche Werkstatt des Denkens und eröffnet den Text skizzenhaft, so dass die Fragmente im Betrachter zu einem persönlichen Ganzen zusammen kommen. Büchner wird oft als Fatalist gesehen, hoffnungslos und resigniert. Das Atelier Kremer I Krötsch entdeckt in ihm in langjähriger Recherche einen hellen, liebenden Geist, der am Ende seines kurzen Lebens bedauerte, dass seine Zeit für die Überwindung der Trennungen noch nicht reif sei, und der uns mit seinen Texten, einen dritten möglichen Weg weist, jenseits ideologischer Einseitigkeiten, eine Einheit im Lichte der individuellen Ganzheit. Diesen friedfertigen und polyphonen Tönen folgt das Trio als Hommage an diesen visionären Dichter, der mit seiner Collage-artigen Arbeitsweise Inspiration für Autoren, Künstler und Wissenschaftler bis in die heutige Zeit bleibt.

 

Idee & Konzept: Atelier Kremer I Krötsch

Wort-Spiel: Hans Kremer

Musik: Masako Ohta

Live-Zeichnung: Isabelle Krötsch